Informationen, Konzepte und Materialien zum Interkulturellen Musikunterricht

Modell 9. "Interkulturelle Musikerziehung soll antirassistische Erziehung sein!"

Vor allem in England gab es Tendenzen, interkulturelle Pädagogik ausschließlich als „anti-rassistische Pädagogik" zu verstehen, das heißt alle Aspekte von „Sonntagsreden" („Völkerverständigung", „Weltoffenheit" usf.) auszuklammern. Immerhin sollte auch in der BRD die interkulturelle Musikerziehung danach durchgesehen werden,

Literatur: Zur allgemein pädagogischen Einordnung Auernheimer 1995 (siehe Literaturverzeichnis). Überblick über Friedenserziehung im Musikunterricht Lars Oberhaus 2022 (siehe Literaturverzeichnis), in den "Grünen Heften" 30 3/1991 (Stroh 1991). Allgemeines und Spezielles zu Musik, Gewalt, Rassismus und Musik(erziehung): Funk-Hennings 1995. Der Zusammenhang von interkultureller und anti-rassistischer Musikerziehung ist meines Wissens noch nirgends überzeugend herausgearbeitet. Rein theoretisch habe ich (Stroh 1995) ein Modell entwickelt, das die Tore für Müller/Schellers 1993 Ansatz eröffnet, aber noch nicht explizit ausführt. Fragestellungen: Europäische und außereuropäische Politische Lieder In außereuropäischen Kulturen gibt es Krieg, Gewalt und Friedenssehnsucht... Die Flüchtlinge in der BRD können davon ein Lied singen. Es dürfte auch zur interkulturellen Musikerziehung gehören, durch die Besprechung politischer Lieder auf Gründe, weshalb politisch verfolgte Menschen nach Deutschland kommen, einzugehen. Zum Syrienkrieg Stroh 2020, zum Ukrainekrieg Stroh 2023. Unterrichtseinheiten, die politisch verfolgte LiedermacherInnen thematisieren, gibt es für den Fall Victor Jara: Becerra-Schmidt/Stroh 1983 und Loecke 2001 (siehe Literaturverzeichnis).

Zur Frage, wann Interkulturelle Musikerziehung selbst rassistisch ist, siehe auch Modell 16 "Reflexive Interkulturelle Musikerziehung", sowie die Literatur zur Kulturellen Aneignung.