Modell 7. Popmusik als multikulturelles Phänomen oder als Einstieg in interkulturelle Musikerziehung
Jazz und (internationale) Popmusik sind insofern multikulturell", als sie heute auf der ganzen Welt" präseniert und gehört - und weitgehend auch praktiziert - werden. Joachim Ernst Berendt beispielsweise hat den Jazz als "Weltmusik" interpretiert. Das Verständnis von außereuropäischer Musik" hat sich von dem Verstehen traditioneller Musikkulturen zum Verstehen des vielfältigen Musiklebens in außereuropäischen Gesellschaften gewandelt. Fast in allen Ländern der Welt gibt es neben der "globalisierten" Popmusik auch lokal "eingefärbte" Popmusik. Es gibt hierbei drei musikpädaogisch relevante Richtungen:
- Den Wesenskern der massenmedialen Popmusik machen typisch nicht-europäische musikalische Erfahrungen aus, allen voran die afrikanische Rhythmuserfahrung und bewußtseinsverändernde Trance-Erfahrungen.
- Die Verpoppung traditioneller, außereuropäischer Musik durch authentische" Musikgruppen (die zum Teil in Europa leben und wirken), ist ein gutes musikpädagogisches Modell für den Unterricht.
- Die "außereuropäische" Popmusik ist nicht nur ergänzend zur traditionellen zu behandeln, sondern auch als schülerfreundlicher Einstieg in außereuropäische Musikkulturen überhaupt.
- Handelt es sich hier um stinknormale" internationale Popmusik, um Ethno-Pop oder um Weltmusik?
- Wird das Verhältnis von Popmusik und traditioneller Musik innerhalb der jeweiligen Kultur thematisiert? Wenn ja, wie, mit welchem Ziel?
- Stellen die Unterrichtsvorschläge einen Beitrag zur interkulturellen Musikerziehung dar?
- Ließen sich die Unterrichtsvorschläge noch weiterentwickeln und präzisieren? Welche weiteren Möglichkeiten und methodischen Chancen interkultureller Musikerziehung hat der Ansatz Popmusikmachen im Klassenverband"?