Informationen, Konzepte und Materialien zum Interkulturellen Musikunterricht

Modell 3. Lieder und Tänze aus aller Welt

Im Zentrum der interkulturellen Musikerziehung steht seit jeher der Unterrichtsinhalt „Lieder und Tänze aus aller Welt". Dieser Inhalt hat zwei didaktische Dimensionen:

Das erste Ziel ist mit großer Wahrscheinlichkeit zu erreichen. Das Ziel selbst kann allerdings kritisiert werden („Folklorismus"-Vorwurf, der für deutsche wie ausländische Volks- und Kinderlieder gilt, Vorwurf, daß die deutschen LehrerInnen und Kinder die Lieder im Grunde nicht „verstehen"). Das zweite Ziel bleibt möglicherweise bei einer „Sonntagsrede". Kann evaluiert werden, wie, wann, ob es erreicht wird? Eine Kernfrage ist, ob man neben dem gemeinsamen Singen und Spielen auch die „Kultur" vermittelt, die solche Lieder darstellen? Liederbücher enthalten oft Information über die Herkunft und Aufführungspraxis der Lieder. Sie sind z.T. mehrsprachig angelegt. Die Lieder sind manchmal nach pädagogischen Themenkreisen geordnet. usf. Auch in allen Musik(schul)büchern gibt es entsprechende Lied-Kapitel (Lieder aus aller Welt...). Besonders gut ausgearbeitete Liederbücher mit interkulturellem Programm: Der Fuchs geht um auch anderswo; Rüzgargülü. windrose; Die Welt dreht sich. Ein Überblick über die Fülle brauch- und unbrauchbarer "interkultureller Lieder" gibt der Aufsatz "Alles so schön bunt hier".
Im Zuge des "erweiterten Schnittstellenansatzes" sind Dutzende Lieder szenisch interpretiert, d.h. aus ihrem kulturellen Entstehungskontext heraus im Unterricht behandelt worden. Bei den Materialien (Menü "Inhalte") wird man leicht fündig: Tarantella, Capoeira, Regenlieder, Lieder aus Lateinamerika, Jiddische Lieder, arabische Lieder, Kinderlieder aus Herkunftsländern von Flüchtlingen, türkische Lieder usw.
Fragen zu den Liederbüchern: