Modell 8. Weltmusik als Thema des Musikunterrichts
Weltmusik gilt als herrschaftsfreie musikalische Kommunikationsform unter MusikerInnen unterschiedlicher musikkultureller Herkunft. Jede Weltmusik, die diesen Anspruch auch tatsächlich erfüllt, könnte ein musikalisches Modell für interkulturelle Kommunikation und damit auch für interkulturellen Musikunterricht sein. Genaue Ausführungen diesen Gedankens gibt es noch kaum. "Ethnopop" spielt eine Rolle im Artikel "Intracult" von Hilmar Fries (M+B 5/2000) "mit dem Computer zwischen den Kulturen". Daher wäre es lohnend, folgende Fragen abzuhandeln:
- Was ist Weltmusik" und wann erfüllt Weltmusik" den Anspruch herrschaftsfreier musikalischer Kommunikation?Wie kann im Musikunterricht am Modell Weltmusik" interkulturell gelernt werden?
- Kann die Praxis der Weltmusik" ein musikpädagogisches Modell sein (indem SchülerInnen prototypisch oder in gemischten" Klassen sogar als Ernstfall ein Stück Weltmusik" machen)?
Unterthema: TaKeTiNa. Reinhard Flatischler hat ein sehr eigenwilliges Weltmusik-Konzept unter dem gestchützen Namen TaKeTiNa" pädagogisch umgesetzt. TaKeTiNa dringt derzeit ansatzweise auch ins Klassenzimmer ein. - Zwischen TaKeTiNa und dem Ansatz von Volker Schütz (Schütz 1992) gibt es Parallelitäten, aber auch grundsätzliche Unterschiede. TaKeTiNa ist einerseits (empirisch) international extrem erfolgreich, andererseits in theoretischer Hinsicht sehr spekulativ.
Fragestellungen zu TaKeTiNa:
- Darstellung des Ansatzes TaKeTiNa - Begründung und Didaktik/Methodik.Findet hier möglicherweise interkulturelle Musikerziehung statt bzw. was fehlt, was müßte ergänzt, was weiterentwickelt werden?
- Ist TaKeTiNa ein Einstieg in transkulturelle" Musikerziehung, d.h. einer Musikerziehung, die auch unseren Kulturbegriff verändert?