Informationen, Konzepte und Materialien zum interkulturellen Musikunterricht

kooordiniert von Wolfgang Martin Stroh

Die vorliegende Internetpräsentation beschäftigt sich mit inter-, trans- und multikultureller musikalischer Bildung in Deutschland.

Die Adresse www.interkulturelle-musikerziehung.de bzw. www.multicultural-music-education.com vernetzt deutschsprachige Musikpädagog/innen, die sich schwerpunktmäßig der Interkulturellen Musikerziehung an allgemein bildenden Schulen sowie der Interkulturellen Musikpädagogik an Universitäten widmen. Zur Diskussion um "inter-", "multi-" und "transkulturell" siehe die Seite "Terminologie" und meinen Wikipedia-Artikel.

Aktuell:

Im Kontext der Diskussion um Inklusion, Integration, Teilhabe und "Pädagogik der Vielfalt" besetzt die Interkulturelle Musikerziehung ein kleines (bescheidenes) Segment. Ihr geht es nicht generell um Vielfalt, Heterogenität, Inklusion oder Teilhabe, sondern speziell um die Frage, wie in diesem großen Zusammenhang konkret mit kultureller Vielfalt (der Inhalte, der Ziele, der Schülerschaft) im Musikunterricht umzugehen ist. Die "eine Schule", wie sie Irmgard Merkt (die "Erfinderin" der Interkulturellen Musikerziehung für Deutschland) 2019 in ihrer "Musikdiaktik für die eine Schule" propagiert hat, ist ein idealer Ort für den Erwerb interkultureller Kompetenzen. Sie ist aber momentan ein Zukunftsprojekt. Daher löst sie nicht die aktuellen Detailfragen, mit denen sich die vorliegende Internetplattform auseinander setzt, sie bietet jedoch einen idealen Rahmen zu Antworten auf solche Fragen.

Im Kontext der Diskussion um "Kulturessentialität", also um das Kulturverständnis generell, lehnt sich die Interkulturelle Musikerziehung an den "bedeutungsorientierten" Kulturbegriff nach Dorothee Barth an. Danach ist Kultur eine Konstruktion einer "irgendwie" abgrenzbaren bzw. sich selbst abgrenzenden Gruppe von Menschen. Nicht nur wir Pädagog/innen oder unsere ("weiße") Mehrheitsgesellschaft konstruiert Kulturen, sondern auch die ("bunten") Minderheiten konstruieren und inszenieren sich selbst, wenn auch in der Regel unter erschwerten oder fremdbestimmten Bedingungen.

Im Kontext der Diskussion um kulturelle Aneignung, also den - in unserem Fall pädagogischen - Umgang mit kulturellen Elementen diskriminierter Minderheiten, der diesen in ihrem Bestreben nach Identität dadurch Schaden zufügt, dass diese Elemete verdinglicht, in "musikpädagogisches Material" verwandelt und dadurch sinnentstellt werden,,, in diesem Kontext, den man früher "Exotismus" nannte, positioniert sich das vorliegenden Konzept der Interkulturellen Musikerziehung eindeutig: Es arbeitet mit Einfühlung und Anerkennung und insbesondere beim "erweiterten Schnittstellenansatz" mit einem reflektierten Umgang mit fremden Rollen. Sehen Sie auch die letzten Artikel von 2022 der "Grundlagentexte"!

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